Ein Teil des Planungsstabes für die Generalsanierung des Caritas-Wohnheims in der Hugo-Wolfstraße 20: der stellvertretende Caritasdirektor, Andreas Steppberger, Einrichtungsleiter Michael Rinnagl und Martin Ganser vom Caritas-Bauwesen (von links). Foto: Caritas / Andrea von Eberstein
Das Wohnheim der Caritas-Wohnheime und Werkstätten in der Hugo-Wolf-Straße 20 in Ingolstadt wird ab Oktober dieses Jahres generalsaniert und grundlegend umgebaut. Das hat der Caritasverband für die Diözese Eichstätt, Träger der Einrichtung, mitgeteilt. "Es entsteht dort ein flexibles Wohnen in der stationären Wohnungslosenhilfe", erklärt der Leiter der Caritas-Wohnheime und Werkstätten, Michael Rinnagl. Die Sanierung soll etwa zwei Jahre dauern und wird laut der Caritas rund 12,5 Millionen Euro kosten. Es sind mehrere Förderungen vorgesehen, aber den größten Teil der Kosten übernimmt der Caritasverband nach eigenen Angaben selbst.
Die 30 Bewohner dieses Wohnheims mit besonderen sozialen Schwierigkeiten und psychischen Beeinträchtigungen werden Rinnagl zufolge während des Umbaus in einem Gebäude des Caritas-Zentrums St. Vinzenz in der Händelstraße 97a untergebracht. Über die Sanierung des Caritas-Wohnheims in der Hugo-Wolf-Straße haben der stellvertretende Caritasdirektor, Andreas Steppberger, Michael Rinnagl und Martin Ganser vom Bauwesen der Caritas vor einigen Tagen die Nachbarn des Hauses bei einem Treffen informiert.
Das seit 1964 bestehende Wohnheim in der Hugo-Wolf-Straße verfügt derzeit nur über Etagentoiletten und -duschen - anders als das 1993 hinzugekommene Wohnheim in der Telemannstraße 8, das die Toiletten in den Zimmern hat. Nun sollen im Rahmen des geplanten Umbaus auch in der Hugo-Wolf-Straße Toiletten und Duschen in den Wohnbereichen entstehen. "Dazu werden aus drei bestehenden Zimmern zwei, jeweils mit einem Bad. Das bedeutet, dass die Wohn- und Lebensqualität der Bewohner steigt. Die Versorgung der gesellschaftlich benachteiligten Zielgruppe erfolgt somit adäquat in beiden Wohnheimen der Einrichtung", so Rinnagl. Die Wohnheime der Caritas-Wohnheime und Werkstätten sind die einzige stationäre Einrichtung der Wohnungslosenhilfe in Ingolstadt.
Grundsätzlich nimmt die Einrichtung sowohl Männer als auch Frauen auf. Bisher ist in der Hugo-Wolf-Straße aufgrund der dortigen gemeinschaftlichen WC- und Duschanlagen auf Etagen allerdings keine Aufnahme von Frauen möglich. Außerdem können in diesem Wohnheim bislang Alkohol konsumierende und abstinente Klienten nicht ausreichend voneinander getrennt werden. Das Wohnheim soll daher so umgebaut werden - unter anderem mit mehreren neuen Eingängen - dass sowohl Frauen als auch abstinente Bewohnerinnen und Bewohner besondere Schutzräume bekommen.
"Grundsätzlich wird das umgebaute Gebäude barrierefrei und rollstuhlgerecht sein, was im Moment nicht der Fall ist. Neben den Einzelzimmern wird es auch einen Wohlfühlraum für Körperpflege und Gemeinschaftsräume auf jeder Etage geben, um soziale Kontakte zu fördern", erklärt der Einrichtungsleiter und ergänzt: "Durch geschickte Aufteilung, Abtrennungen und Zugänge über zwei Treppenhäuser mit Aufzug können individuelle Wohnsituationen geschaffen werden." Ferner sollen unter anderem ein freundlicher Empfangsbereich mit Warteräumen, ein eigener Raum für die Medizinausgabe und ein Übernachtungsraum für die Nachtbereitschaft geschaffen werden. Um dies zu ermöglichen, wird ein Teil der Büros in einem neuen vierten Stockwerk untergebracht. Dafür wird das Haus mit einer Holzkonstruktion aufgestockt. Vorübergehend kommen die Büromitarbeiterinnen und - mitarbeiter in ein Gebäude in der Gaimersheimer Straße 15, in dem sich früher unter anderem die Fahrradwerkstatt befand.
Im neuen Haus können später mit 30 Personen genauso viele Personen aufgenommen werden wie bisher. Auch bleibt es bei 15 Büroräumen. An den Sanierungsarbeiten werden die Klientinnen und Klienten in den Caritas-Werkstätten - die zum Teil in den Wohnheimen leben - beteiligt. "So haben die Bewohnerinnen und Bewohner das gute Gefühl, selbst etwas zu ihrem eigenen Wohl beizutragen", informiert Rinnagl.
Die Caritas-Wohnheime und Werkstätten (CWW) verstehen sich als Helfer und Anwalt von Menschen, die zu den Benachteiligten unserer Gesellschaft zählen und resignieren: langzeitarbeitslose, wohnungslose, strafentlassene, suchtkranke und psychisch kranke sowie andere gefährdete Personen. Aufgenommen werden hier Frauen und Männer, für die ambulante Hilfsangebote nicht ausreichen.