Die diesjährige Frühjahrssammlung des Diözesan-Caritasverbandes Eichstätt findet vom 17. bis 23. März statt. "Aufhelfen" lautet das Motto. Mit den Einnahmen werden unter anderem Menschen in Not, Kinder mit besonderem Förderbedarf sowie alte und pflegebedürftige Menschen unterstützt.
Caritaspräses Alfred RottlerKarl Ferstl / Caritas
Caritaspräses Alfred Rottler schreibt in seinem Sammlungsaufruf: "Wenn jemand in unserer Nähe gestürzt ist, eilen wir sofort hin, um ihm aufzuhelfen, damit er wieder auf eigenen Beinen stehen kann." Dieser Vorgang klinge im Motto der Caritas-Frühjahrssammlung an: "aufhelfen". Es bedeute, jemanden zu unterstützen, zu begleiten oder auch zu stützen, damit er sich wieder aus eigenen Kräften aufrichten kann, um sein Leben zu meistern. "Die Beratungsangebote der Caritas-Kreisstellen im Bistum Eichstätt geben Menschen diese notwendige Hilfe und Motivation, um sich selbst aus der schwierigen Lebenslage zu befreien", versichert der Caritaspräses und ergänzt: "Die Caritas-Mitarbeitenden unterstützen die Klientinnen und Klienten mit qualifizierter Beratung oder vermitteln in spezialisierte Einrichtungen und Dienste. Gerade die Allgemeine Sozialberatung ist nah an den Sorgen des Einzelnen - denn jeder kann mit seinen Fragen kommen." Dieses allgemeine Angebot sei unverzichtbar und brauche Unterstützung. Rottler bittet daher die Bevölkerung um Spenden bei der Frühjahrssammlung. Von den Zuwendungen verbleiben nach seinen Angaben 40 Prozent in der Pfarrei für die konkrete Hilfe vor Ort und gehen 60 Prozent an den Caritasverband.
Für Menschen in Not und Pflegebedürftige zu Hause
Hand in Hand arbeiten die Sozialberaterinnen und –berater bei der Caritas mit ihren hilfesuchenden Klientinnen und Klienten zusammen. Foto: Peter Esser/Caritas
70.000 Euro aus der Sammlung kommen der Allgemeinen Sozialberatung der sieben Caritas-Kreisstellen als niederschwelliges Angebot für Menschen in schwierigen Lebenslagen zugute. Dieser Kerndienst der Caritas finanziert sich ausschließlich aus eigenen Mitteln, also Kirchensteuern und Spenden. Die Allgemeine Sozialberatung ist eine erste Anlaufstelle für Menschen in Nöten. Sie bietet Hilfen bei sozialen, gesundheitlichen, sozial-rechtlichen, wirtschaftlichen, psychischen, erzieherischen und partnerschaftlichen Problemen an. Die Anliegen sind unterschiedlich: "Ich möchte wissen, ob mir soziale Leistungen zustehen." "Ich komme mit meinem Geld nicht aus." "Ich fühle mich überfordert." "Ich muss mich einfach mal aussprechen." "Ich weiß nicht, ob ich mit meinem Problem richtig bin, aber dachte, ich komme mal her..." Solche Sätze äußern Klientinnen und Klienten in der Allgemeinen Sozialberatung.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas-Sozialstationen fahren zu alten und pflegebedürftigen Menschen nach Hause. Foto: Uwe-Jürgen Hansel
Mit 48.000 Euro aus den Sammlungsgeldern wird die Arbeit der Caritas-Sozialstationen und -Pflegedienste im Bistum Eichstätt unterstützt. Damit soll der Entwicklung Rechnung getragen werden, dass die meisten pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt werden und somit nach Überzeugung der Verantwortlichen in der Caritas die ambulante Pflege immer wichtiger wird.
Für Menschen in Seniorenheimen und Kinder mit besonderem Förderbedarf
Die Caritas-Seniorenheime in Berching und Freystadt erhalten Bewegungssensoren, damit Stürze pflegebedürftiger Menschen verhindert oder automatisch gemeldet werden. Foto: Elisabeth Dineiger/Caritas
38.000 Euro werden in Bewegungsensoren für die Caritas-Seniorenheime Berching und Freystadt investiert, um Stürze von pflegebedürftigen Menschen in diesen Einrichtungen zu verhindern oder im Ernstfall automatisch zu melden. "Gerade nachts treten immer wieder ungewollt Stürze auf. Es entstehen Verletzungen, die das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen beeinträchtigen. Immer wieder ist dadurch auch eine Einweisung ins Krankenhaus und Verschlechterung des Gesundheitszustandes hinzunehmen", heißt es im Förderantrag des Seniorenheimes Berching. In Zimmern der Bewohnerinnen und Bewohner werden 3D-Sensoren an den Decken montiert. Das System erkennt das Aufrichten, Aufsetzen und Aufstehen einer Person vom Bett und ist mit der Rufanlage gekoppelt. In kritischen Situationen löst es einen Alarm an die Pflegenden aus. Im Rahmen einer kostenfreien Testphase wurden in Berching bereits zehn von 72 Plätzen mit einem 3D-Sensor ausgestattet. "Unsere Erfahrung zeigt, dass die Sturzhäufigkeit in den ausgestatteten Zimmern maßgeblich gesunken ist", schreibt Einrichtungsleiter Gerhard Binder. Außerdem stellen nach seiner Beobachtung die Sensoren eine erhebliche Entlastung für das Pflegepersonal dar. Mit den Mitteln aus der Sammlung können sich die Häuser in Berching und Freystadt jeweils zehn Bewegungssensoren anschaffen.
Mit 10.000 Euro aus der Caritas-Sammlung werden Freizeiten der Wohngruppen im Caritas-Kinderdorf Marienstein gefördert. Foto: Caritas-Kinderdorf Marienstein
Mit 10.000 Euro werden Freizeitmaßnahmen der Wohngruppen in der heilpädagogischen Einrichtung Caritas-Kinderdorf Marienstein gefördert. Das können sowohl externe Angebote wie solche des Kreisjugendrings sein als auch interne Freizeiten, für die das Gruppenbudget nicht ausreicht. "Wir wollen, dass unsere Kinder einmal im Jahr eine Woche Urlaub machen können wie es andere Kinder mit ihren Familien tun. Durch unsere Freizeiten wird ihr Gemeinschaftsgefühl gestärkt und sie können einmal in einer anderen Umgebung vom Alltag abschalten", erklärt Einrichtungsleiterin Brigitte Radeljic-Jakic den Sinn des Angebotes.