Die Diabetiker Selbsthilfegruppe des Krankenpflegevereins Greding organisiert seit 2002 im 2-Monatsrythmus Vorträge zum Thema Gesundheit und Diabetes. Eines Tages sagte ein Referent völlig überraschend eine Woche vorher ab. Der Vortrag war aber bereits in allen Medien angekündigt worden. Jetzt war schnelles Handeln angesagt. In unserer Not riefen wir in der Klinik an und erkundigten uns, ob nicht ein Arzt kurzfristig einspringen könnte. Und siehe da: Der Chefarzt der Inneren Medizin sagte spontan zu. Er konnte zwar nicht an dem angekündigten Termin kommen, doch eine Woche darauf hielt er für unsere Gruppe einen hervorragenden Vortrag. Noch zehn Jahre später erinnerte sich die Organisatorin an seine Reaktion auf unsere Anfrage: "Zu diesem christlichen Verein bin ich bereit, auch kurzfristig zu kommen!" Für unsere Gruppe war diese Hilfe wahre Nächstenliebe und ein besonderer "Caritas-Moment". Mitarbeiterin (60 Jahre)
Mit einem 3-jährigen, stark entwicklungsverzögerten Jungen in meiner Gruppe spiele ich immer unser ganz besonderes Spiel: "Was ist in der Mandarine?" Er gibt mir seine Mandarine, schaut mich mit großen Augen an und grinst total euphorisch. Ich schüttle die Mandarine wie ein Überraschungs-Ei - nichts zu hören, aber die Spannung steigt für den Jungen ins Unermessliche. Dann mache ich ein Stück der Schale ab. Der Junge und ich blicken gemeinsam ins Innere und sagen total begeistert: "Wow!!!". Und dann sage ich: "Wow! Hast du ein Glück! Da ist eine ganze Mandarine für dich drin! Keine halbe, keine viertelte - Nein! Eine GANZE!" Und glücklich lacht mich der Junge an :-). Mitarbeiterin (26 Jahre)
Ein aufgeweckter kleiner Junge begleitete mich beim Caritas-Sammeln mit seinem Roller ein Stück hin und her. Er fragte mich, was ich da mache. Ich erklärte ihm, dass ich Geld für die Caritas (so heißt diese Organisation) sammle, damit Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime gebaut werden können und dass bedürftige Menschen nicht hungern und frieren müssen. Er schaute mich mit großen Augen an. Als ich zum Haus seiner Eltern kam, meinte er, ich brauche nicht zu läuten, weil seine Mama nicht zu Hause wäre. "Schade", sagte ich. "Jetzt bin ich schon zum 2. Mal vergeblich den Berg herunter gelaufen." - "Das macht nichts, dann gebe ich dir was!", sagte er. Er suchte in seiner Hosentasche und kramte 27 Cent heraus. "Da!" Ich sagte: "Das darf ich doch nicht annehmen." Aber er bestand darauf. Daraufhin haben wir uns geeinigt, dass ich auch noch in meiner Tasche nachschauen werde, ob vielleicht was drin ist und dann ergänzte ich auf ein Euro-Stück. Er war begeistert und strahlte mich an. "Tschüss" - weg war er. Ich war gerührt. Sammlerin (80 Jahre)
Begebenheiten zum Schmunzeln Seit fast 20 Jahren arbeite ich im Caritas-Seniorenheim St. Elisabeth in Eichstätt. Immer wieder gab es dabei Begebenheiten, die mich zum Schmunzeln brachten. Ein paar davon, die mir spontan in den Sinn kommen, möchte ich Ihnen gerne erzählen. Als ich eine an Demenz erkrankte Bewohnerin duschen musste, nutzte ich die Zeit, um mich mit ihr über ihre Biografie zu unterhalten. Ich erkundigte mich nach ihren Kindern, wie viele sie habe, wo sie wohnten und wie sie denn hießen. Als ich sie fragte, wie denn ihr Ehemann hieß, dachte sie laut nach und überlegte dabei: "Wie hat jetzt der Werner geheißen!"". Da war des Rätsels Lösung gefunden und wir mussten beide herzhaft lachen. Ein anderes Mal brachte ich eine Bewohnerin, die schwer pflegebedürftig war, zu Bett. Als sie im Bett lag, und alles für die Nachtruhe bereit war, sagte sie zu mir: "Danke, Schwester Anita. Kommen Sie gut heim"….. ich dachte nicht lang nach und sagt aus lauter Routine: "Danke, Sie auch!". Frau K. stammte aus dem norddeutschen Raum, und kam durch ihren Sohn zu uns nach Eichstätt. Deshalb verstand sie unseren Dialekt nur schwer, und es war besonders wichtig, hochdeutsch mit ihr zu sprechen. Leider war ich in Deutsch nie besonders gut, und trotz aller Bemühungen passierte es mir immer wieder, dass ich beim Reden in den Dialekt rutschte. Zum Abschied abends sagte ich zu Frau K.: "Morgen komm i und weck Sie!". Sie blickte mich nur verwundert mit großen Augen an und sagte: "Commy und Wecksy kenn ich nicht!". Da wusste ich, dass mein Hochdeutsch noch etwas Übung bedarf. Frau K. stellte eines Tages im Hinblick auf unsere Berufskleidung fest: "Die jungen Leute heutzutage tragen alle weiß - zu meiner Zeit war das noch nicht so!" Eines Abends habe ich Frau B. ins Bett gebracht. Kurz darauf läutete sie nochmal. Als ich sie fragte, was sie denn brauche, meinte sie: "Schwester, ich hab die Füße beim Kopf!". Erst beim näheren Hinsehen wusste ich, wo das Problem lag: Die Bettdecke lag verkehrt herum auf ihr. Die Sache konnte schnell behoben werden! Frau Sch. fragte im Wohnbereich ihren neuen Mitbewohner "Wie heißen Sie nochmal!" "Ich bin der Herr Singer!". Sie darauf: "Ich hab doch gewusst, dass es etwas mit Musik war!" Einmal kam jemand von der Betreuungsstelle, um zu überprüfen, inwieweit die Erinnerungsfähigkeit von Frau K. noch vorhanden sei. Diese, schon etwas fortgeschritten an Demenz erkrankt, wusste es galant zu überspielen und fand auf jede Frage eine passende Antwort. "Wissen Sie, welchen Monat wir momentan haben?" "Januar, Februar, März…..Warum fragen Sie denn, wenn Sie es eh wissen!". "Wie heißt denn Ihr Sohn?" Sie schaut mich mit großen Augen an und sagt: "Das musst Du doch wissen, Du bist doch mit ihm verheiratet!" (was natürlich nicht stimmte). So ging es die ganze Begutachtung weiter. Das sind nur einige Anekdoten aus dem Alltag eines Seniorenheims, die zeigen, dass es immer wieder Dinge gibt, die einen zum Lachen bringen und das Leben schön machen! Mitarbeiterin (39 Jahre)