Maria Patek-Held-Stiftung

Erinnerungen an eine besondere Frau

Vor allem im Blick auf sehr dankbare Erinnerungen, die ich an Frau Maria Patek-Held habe, schicke ich Ihnen gern einige Informationen und ein Foto, das an ihrem 90. Geburtstag in Roth gemacht wurde. Ich kenne Frau Patek-Held seit meiner Kaplanszeit 2002-2004 in der Pfarrei Roth. Die Rother Kapläne haben immer einen Aufgabenschwerpunkt in der Filiale Eckersmühlen, wo Frau Patek-Held damals wohnte.

Maria Patek-Held an ihrem 90. Geburtstag im Kreise ihrer Verwandten und Bekannten.Foto: privat

Frau Patek-Held (geborene Held) ist mit ihrer Familie am Ende des 2. Weltkrieges aus dem mondänen Karlsbad nach Oberbayern vertrieben worden. Sie sagte gern: "Wir kamen aus einem Kurort und kamen in einen Kuhort." Der Anfang war sehr schwer, wie sie oft erzählte. Die Tschechen müssen es am Ende ihrer Familie noch sehr schwer gemacht haben. Einige Deutsche in ihrer Umgebung wurden von den Vertreibenden damals sogar gefoltert und umgebracht. Die Familie bekam Aufnahme in einem Bauernhof bei Rosenheim. Zu der Familie dort unterhielt Frau Patek-Held später über die Jahrzehnte dankbaren Kontakt.

Fleißiges Zahnärzte-Ehepaar

Frau Held heiratete den Zahnarzt Dr. Patek, der in Eckersmühlen eine gutgehende Zahnarztpraxis führte. Sie selbst war damals "nur" Kieferlaborantin und machte, um in der Praxis ihres Mannes mitarbeiten zu können, in München noch ein Medizinstudium. Dann wurde sie selbst Zahnärztin. In Eckersmühlen erzählt man bis heute, wie fleißig das Ehepaar Patek-Held war. Tag und Nacht wurde gearbeitet. Patienten kamen bis aus München, weil die gute, solide Arbeit des Zahnarzt-Ehepaares bekannt und geschätzt war.

Das Ehepaar hatte aber leider keine Kinder und Herr Dr. Patek starb auch schon nach, wenn ich mich recht erinnere, etwas mehr als zehn Ehejahren. Frau Held als couragierte Frau führte die Praxis allein weiter und war immer großzügig mit dem Geld, das ihr zur Verfügung stand.

Ich lernte sie also in Eckersmühlen kennen, als ich Kaplan in Roth war mit Schwerpunkt Eckersmühlen. Sie arbeitete damals nicht mehr. Ihre Praxis gab es auch nicht mehr. Sie war aufgelöst. Sie wohnte in einem schmucken Einfamilienhaus mit nettem Garten und Collie-Hund. Ich kam einmal zu ihr nach Hause, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren.

Audienz beim Papst bekommen

Als ich 2009 selbst Pfarrer von Roth wurde, begegnete ich Frau Patek-Held wieder. Sie war inzwischen in das Seniorenheim Augustinum nach Roth gezogen, wo ich alle zwei Wochen eine Heilige Messe feierte. Sie gehörte immer zu den treuen Gottesdienstbesuchern. Unser Kontakt verstärkte sich. Ein Beispiel, für den gewachsenen, intensiven Kontakt zu ihr und ihrer Familie war, dass ich ihr eine Audienz bei Papst Benedikt XVI. in Rom an ihrem 85. Geburtstag organisieren konnte. Die Fotos von dieser Begegnung, von der sie gern sagte, dass es der schönste Tag ihres Lebens war, zeigte sie gern herum.

Am Ende ihres langen Lebens bat sie mich um Hilfe und Rat, wie sie über ihren Tod hinaus mit ihrem durch harte Arbeit ersparten Geld weiterhin Gutes tun könne. Ich sprach damals mit Dr. Thomas Echtler bei der Caritas in Eichstätt und er empfahl mir eine Unterstiftung der Caritasstiftung Eichstätt mit dem Namen "Maria Patek-Held Stiftung". Mit dem Stiftungskapital sollte über ihren Tod, so war ihr testamentarischer Wunsch, für bedürftige Menschen Gutes getan werden.

Das hatte ich ihr damals empfohlen, weil sie ja keine Kinder hatte und ihre Verwandten gut versorgt seien, wie sie sagte. Ich selbst habe als Pfarrer oft Menschen mit Mitteln aus dem Caritaskonto der Pfarrei längerfristig unterstützt, damit sich ihre Lebenssituation nachhaltig verbesserte. Darunter waren zum Beispiel Familien von Erstkommunionkindern, die dann an schulischen Maßnahmen teilnehmen oder sich etwas zusätzlich kaufen konnten.

Über den Tod hinaus Gutes tun

Von diesen Initiativen erzählte ich Frau Patek-Held, und dann wollte sie mit ihrem Geld solche Initiativen längerfristig und über ihren Tod hinaus unterstützen und ermöglichen. Deshalb wurde auch festgeschrieben, dass die Vergabe der Gelder immer in Absprache zwischen der Caritas Eichstätt und dem Ortspfarrer von Roth erfolgen solle.