Die diesjährige Herbstsammlung des Diözesan-Caritasverbandes Eichstätt findet vom 30. September bis 6. Oktober statt. "Liebe vertraut" lautet das Motto. Mit den Einnahmen werden unter anderem alte Menschen sowie solche in schwierigen Lebenslagen unterstützt.
Caritaspräses Alfred Rottler schreibt in seinem Sammlungsaufruf: "Vertrauen ist die Grundlage für Freundschaft und Liebe." Menschliches Zusammenleben, konstruktive Zusammenarbeit und lebendige Gemeinschaft könnten nur auf dieser Basis gelingen. "Fehlt das Vertrauen, so fehlt alles", so Rottler. Im Blick auf kleine Kinder könne man ein Urvertrauen beobachten: "Selbst wenn sie von den Eltern in die Luft geworfen werden, lachen sie und freuen sich, weil sie darauf vertrauen, wieder aufgefangen zu werden", schreibt der Caritaspräses. Dieses Zutrauen gehe von Gott aus, der in jeden Menschen Talente gelegt habe und daran glaube, dass er sich entwickeln kann. "Die Dienste und Einrichtungen der Caritas rücken den Menschen mit seinen Begabungen in den Mittelpunkt. Sie unterstützen dort, wo Hilfe notwendig ist, damit ein selbstbestimmtes Leben möglich wird", informiert Rottler. Damit die Caritas auch in Zukunft Menschen helfen könne, selbstbestimmt zu leben, bittet er die Bevölkerung um Unterstützung bei der Sammlung. Von deren Erlös bleiben 40 Prozent in den Pfarreien für ihre örtlichen sozialen Aufgaben und gehen 60 Prozent an den Diözesan-Caritasverband.
Für Personen in schwierigen Lebenslagen und alte Menschen
Die Caritas-Wohnheime und Werkstätten in Ingolstadt unterstützen in vielfältiger Weise Menschen in schwierigen Lebenslagen, die leicht an den Rand der Gesellschaft geraten. 10.500 Euro aus der Sammlung sollen geförderten Beschäftigten zugutekommen, die einen Führerschein machen wollen. Viele streben für ihre berufliche Zukunft eine reguläre Tätigkeit in einem Betrieb an. "Mit der Fahrerlaubnis für Kraftfahrzeuge Klasse B verbessern sich die Chancen enorm auf eine Arbeitsstelle. Die betroffenen Teilnehmer sind in der Regel nicht dazu in der finanziellen Lage, die Kosten für die Fahrerlaubnis selber zu bestreiten", steht im Förderantrag der Caritas-Wohnheime und Werkstätten. Die Kosten pro Kurs werden auf rund 3.500 Euro beziffert. Innerhalb von drei Jahren sollen drei geförderte Beschäftigte unterstützt werden. "Sind Teilnehmer dazu in der Lage, einen Eigenanteil zu bestreiten, so können weitere Teilnehmer gefördert werden", heißt es.
12.000 Euro gehen an das Caritas-Seniorenheim St. Nikolaus in Spalt, das damit ein Pilotprojekt "Sturzprävention und Sturzerkennung mit 3D-Sensoren" durchführt. Im Förderantrag der Einrichtung steht: "Gerade nachts treten immer wieder ungewollt Stürze auf. Es entstehen Verletzungen, die das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen beeinträchtigen." Immer wieder müssten Bewohnerinnen und Bewohner dadurch ins Krankenhaus eingewiesen werden. Der 3D-Sensor, der im Zimmer der Bewohnerinnen und Bewohner an der Decke montiert wird, erkenne kritische Situationen und löse - bevor es zum Sturz kommt - einen Alarm an die Pflegenden aus. Im Rahmen einer kostenfreien Testphase wurden bereits zehn von 54 Plätzen mit einem 3D-Sensor ausgestattet. "Unsere Erfahrung zeigt, dass die Sturzhäufigkeit in den ausgestatteten Zimmern maßgeblich gesunken ist". Die Betroffenen fühlten sich sicher und gut umsorgt. Aus den Sammlungsmitteln sollen acht 3D-Sensoren angeschafft und montiert werden.
2.580 Euro sollen investiert werden, damit die Caritas-Seniorenheime in Dietfurt, Denkendorf und Greding drei mobile Kegelbahnen im Wert von jeweils 860 Euro erwerben können. "Auf der Terrasse oder im Garten gibt es wenig Möglichkeiten, dass sich unsere derzeit betreuten Bewohnerinnen und Bewohner im Laufe des Tages ohne größeren Aufwand durch die Mitarbeiter beschäftigen können", heißt es im Förderantrag der Einrichtungen. Durch den Kauf der Kegelbahnen könnten die alten Menschen auf der Terrasse in geselliger Runde betreut werden und unter sich kegeln. "Bewohnerinnen und Bewohner kommen in Kontakt, Gespräche ergeben sich und das Miteinander wird gefördert."
Für Umgestaltung von Garten und neuen Friseursalon
Ein Zuschuss von 10.000 Euro aus den Sammlungsmitteln wurde dem Caritas-Seniorenheim St. Johannes in Neumarkt bewilligt, damit dieses seinen hinteren Garten umgestalten kann, der derzeit nicht genutzt werden könne. Die Terrasse soll für Sitzgelegenheiten und Sonnenschirme gepflastert werden. Es sollen Hochbeete angelegt werden, damit die Bewohnerinnen und Bewohner "garteln" können. Vorgesehen ist zudem, einen Rundweg für Spaziergänge anzulegen. Und es sollen ein Baum mit einer Bank drumherum sowie Blumen, Blühpflanzen und Sträuchern gepflanzt werden. Ziel ist es, dass die alten Menschen sowie auch die Mitarbeitenden den Garten vollumfänglich für Treffen, Bewohnerfeste, Betreuung und Essensangebote im Freien nutzen können.
12.000 Euro fließen in die Gestaltung eines neuen Friseurraums im Caritas-Seniorenheim Bruder Balthasar Werner in Dietfurt. Für diesen Zweck gibt es nach Mitteilung der Einrichtung derzeit nur einen notdürftig eingeräumten Raum im Keller ohne Fluchtweg. Dieser soll zum Lagerraum umfunktioniert werden. Ein Stationsbad im Erdgeschoss soll ein neuer Friseurraum werden. "Steckdosen, Wasseranschlüsse, Lampen und entsprechender Friseurbedarf wie ein spezielles Waschbecken, eine Trockenhaube und Frisierplätze mit Spiegel sollen entstehen", heißt es im Förderantrag. Ziel der Maßnahme ist mehr Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner sowie grundsätzlich eine Qualitätssteigerung im Seniorenheim.