24 Pflegekräfte aus
Caritas-Altenheimen und -Sozialstationen im Bistum haben eine „Basisfortbildung
Gerontopsychiatrie“ auf Schloss Hirschberg abgeschlossen. Dieser Kurs mit einem
Umfang von 320 Stunden in Theorie wie Praxis innerhalb von zwei Jahren wurde
vom Caritasverband für die Diözese Eichstätt zum dritten Mal angeboten. Zum
Abschluss verdeutlichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor ihren Heim- und
Pflegedienstleitungen sowie Geschäftsführern, was sie in Zukunft in ihren
Einrichtungen neu einbringen können: vor allem im Bereich „Biographiearbeit“.
Dabei helfen die Pflegenden durch Kenntnis der individuellen Lebensgeschichte
von demenzkranken Bewohnern und Patienten, dass diese sich an ihnen Vertrautes
erinnern, so dass Ängste gemindert werden und sie sich in der aktuellen
Lebenssituation besser zurechtfinden. Dazu präsentierten die Pflegekräfte
informative sowie unterhaltsam-ironische Alltagsbegebenheiten unter dem Motto
„www.wohnstdunochoderlebstduschon.de“ .
Caritasdirektor Willibald
Harrer freute ich, dass an der umfangreichen Fortbildung auch erstmals sieben
Pflegerinnen aus den Sozialstationen beteiligt waren. Auch diese hätten
schließlich nicht mehr mit „leichten Fällen“ zu tun, sondern zunehmend mit
demenzkranken - also an Altersverwirrtheit leidenden - Menschen. Karin Merkl
von der Caritas-Sozialstation Wemding weiß aus eigener Erfahrung, dass auch die
Pflegekräfte in der ambulanten Pflege immer öfter gefordert seien, demenzkranke
Menschen kompetent zu begleiten. Anders als im Altenheim könne hier auch die
heimische, vertraute Umgebung der Betreuten genutzt werden, etwa Wohnung,
Garten und Haustiere. Bei der Fortbildung hat sie erfahren, dass „auch in der
ambulanten Pflege die Biographiearbeit mit dementen Menschen und ihren zum Teil
pflegenden Angehörigen oft den entscheidenden Ansatz bei der Hilfe darstellt“.
Daher müssten Pflegekräfte immer die Grundhaltung haben, jeden demenzkranken
Patienten in seiner Persönlichkeit wertzuschätzen, so die Caritas-Schwester.
Insgesamt haben inzwischen
über 70 Pflegekräfte aus dem Eichstätter Caritasverband an der Fortbildung
teilgenommen, die stets in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie für
Berufe im Gesundheits- und Sozialwesen in Bayern durchgeführt wird. Die
Nachfrage sei groß und das Thema dringlich, erklärte der für die
Caritas-Altenhilfe zuständige Abteilungsleiter Helmut Stephan, der den Kurs
zusammen mit dem Caritas-Qualitätsmanagementbeauftragten Matthias Helfrich und
Caritasreferentin Eva-Maria Schork organisiert hatte. Allein in den 19 Altenheimen
des Verbandes litten bereits mehr als 50 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner
unter Demenz. „Lassen Sie das Gelernte jetzt spürbar und sichtbar werden“, bat
Stephan die Pflegerinnen und Pfleger bei einer Feierstunde, in der diese ihre
Zertifikate überreicht bekamen.