Sandra Daniel (links) informierte über die Risiken von Glücksspielsucht.Foto: Caritas / Peter Esser
Wegen des starken Regens hat die Caritas-Suchtambulanz am heutigen bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht nicht wie geplant vor dem Ingolstädter Münster, sondern an einem Stand im Eingangsbereich der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt über die Risiken und Hilfen bei dieser Sucht informiert und aufgeklärt. Dabei kam die zuständige Fachstelleninhaberin Sandra Daniel mit einigen Klientinnen und Klienten der verschiedenen Caritasdienste ins Gespräch und verteilte an diese Infomaterialien. Zu diesen Materialien gehörten neben allgemeinen Informationen für Betroffene sowie Angehörige ein Heft über Sportwetten und ein Lesezeichen. "Die Landesstelle Glücksspielsucht hat ein Kinderbuch zu dem Thema herausgebracht, für das wir auch werben", informierte Sandra Daniel.
Nach Mitteilung der Caritas-Mitarbeiterin berichten ihre Klientinnen und Klienten ihr vor allem von deren Teilnahme an Sportwetten und Online-Glücksspielen. "Bei Online-Glücksspielen ist das Problem, dass sie rund um die Uhr verfügbar sind. Es gibt eine hohe Anonymität. Man braucht nicht in die Spielhalle zu gehen, wo man im Austausch mit anderen ist, sondern kann es überall betreiben. Und das macht natürlich das Online-Glücksspiel sehr gefährlich", erklärte Sandra Daniel. Derzeit hat die Fachstelle Glücksspielsucht nach eigenen Angaben rund 20 Klientinnen und Klienten. Dass es so relativ wenige sind, hängt der Glückspielsucht-Expertin auch damit zusammen, "dass einige sich einer Oasis-Spielersperre unterziehen. Diese verhindert Online-Spiele und den Besuch von Spielhallen." Sandra Daniel begrüßt dies, hält es aber auch für diese Betroffenen für sinnvoll, dass sie sich an eine Beratungsstelle wenden, "weil mit der Spielersperre nicht an den Grundlagen der Sucht gearbeitet wird."
Die Caritasmitarbeiterin berät die Betroffenen oder auch die Angehörigen individuell. "Ich spreche mit ihnen offen über ihre Ziele und ihre Bedarfe. Und dann wird geschaut: Braucht es eine Vermittlung in eine stationäre Einrichtung oder reicht eine ambulante Beratung?", so Sandra Daniel. Darüber hinaus bietet sie Schulungen für Multiplikatorinnen und Mulitplikatoren an, berät soziale Einrichtungen und hält Vorträge zum Thema Glücksspielsucht. Und was ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Glücksspielen? Laut Sandra Daniel soll man sich zunächst immer klarmachen, dass Glückspiele Risiken mit sich bringen. Und man sollte sich im Vorfeld überlegen, welche Grenzen man sich setzt: zum Beispiel, wie viel Geld man investieren möchte und welches Geld hat man zur Verfügung hat, das man nicht im Alltag benötigt", so die Caritasmitarbeiterin. "Und dann sollte man seine Grenzen vom Limit und vom Zeitlichen her auch einhalten. Und wenn man dann merkt, dass das schwierig ist, sollte man sich frühzeitig beraten lassen."