Die Mitglieder der Caritasstiftung Eichstätt beschlossen in ihrer jüngsten Sitzung, zwei Frauenprojekte in Ingolstadt zu unterstützen. Foto: Caritas/Peter Esser
Zwei Frauenprojekte unterstützt erneut die Caritasstiftung Eichstätt, deren jüngste Sitzung vor kurzem stattfand: zum einen das Ingolstädter Projekt "IFA - Internationale Frauen für den Arbeitsmarkt" des Katholischen Verbandes für Mädchen und Frauensozialarbeit IN VIA Bayern mit 5.000 Euro, zum anderen die systemische Beratung oder Therapie mit Bewohnerinnen des Caritas-Frauenhauses Ingolstadt mit 4.000 Euro.
Für hochqualifizierte Frauen mit Migrationshintergrund
IFA ist ein Nachfolgeprojekt von "MumM!" - Mentorinnen unterstützen motivierte Migrantinnen -, das im September dieses Jahres mit 25 interessierten Frauen aus 15 Ländern gestartet wurde. Dabei werden hochqualifizierte Frauen mit Migrationshintergrund gezielt bei ihrem Einstieg und Aufstieg im Arbeitsmarkt gefördert. "Besonders wichtig finde ich den ganzheitlichen Ansatz mit Beratung, Vernetzung und Mentoring. Solche Initiativen sind entscheidend, um Vielfalt und Gleichberechtigung in unserer Arbeitswelt zu stärken", sagte neulich Bayerns Integrationsbeauftragter Karl Straub.
Nach Mitteilung des Geschäftsführers der Caritasstiftung, Andreas Steppberger, hat das Projekt drei Säulen: "Zum einen geht es in Workshops und Round Tables mit Arbeitgebern um das Wissen über Arbeitsmarkt und Kultur, zum anderen um den Aufbau und die Stärkung von Netzwerken durch Mentoring und Austausch und schließlich auch um die Reflexion und das Coaching zur Entwicklung eines eigenen Profils." Steppberger verwies auf Erfahrungen beim Caritas-Fachverband IN VIA Bayern, nach denen Migrantinnen oft nicht in Berufen arbeiteten, für die sie qualifiziert sind. Die geschäftsführende Vorständin dieses Verbandes, Rita Schulz, hatte vor kurzem gesagt: "Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse und Nachqualifizierungen sind für die Frauen oft mühselig und langwierig. In unserem IFA-Projekt ermutigen wir die Frauen nicht aufzugeben und geben Hilfestellungen, passende Ziele zu erreichen."
Für Frauen und Kinder im Caritas-Frauenhaus
Die systemische Beratung oder Therapie im Caritas-Frauenhaus Ingolstadt wird nach Mitteilung von deren Leiterin, Andrea Schlicht, bereits seit November 2022 mit finanzieller Förderung der Caritasstiftung Eichstätt "erfolgreich umgesetzt". Bis heute werde das Angebot von den Betroffenen sehr gut angenommen. Zu Beginn ihres Aufenthalts sei der Unterstützungsbedarf meist sehr hoch, "da die betroffenen Frauen und Kinder mit vielfältigen Problemlagen konfrontiert sind und häufig an den psychischen Folgen leiden", so Andrea Schlicht. Eine systemische Beratung oder Therapie sei in dieser Phase sowohl aus fachlicher Sicht als auch aus der Perspektive der Betroffenen dringend erforderlich. Ziel ist laut der Frauenhausleiterin eine schnellstmögliche psychische Stabilisierung und Entlastung der Frauen, Jugendlichen und Kinder bis zum Beginn der möglichen dauerhaften Therapie. Mit dem Zuschuss der Caritasstiftung in Höhe von 4.000 Euro wird nach Information von Andrea Schlicht eine externe Fachkraft in der Zeit von Januar 2026 bis März 2027 gefördert.
Für Fitness und Selbstverteidigung
Steppberger informierte bei der Sitzung der Caritasstiftung auch über Projekte, welche das Kuratorium der Ullrich-Stiftung beschlossen hatte. Diese Unterstiftung der Caritasstiftung fördert Caritasarbeit im Stadtgebiet Ingolstadt. Beschlossen wurde unter anderem die Ausstattung eines kleinen Outdoor-Fitnessbereiches mit rund 1.000 Euro in der Villa Johannes, einer Kontakt- und Begegnungsstätte für Menschen mit chronischer Suchterkrankung. Einen Zuschuss in Höhe von 2.200 Euro leistet die Ullrich-Stiftung zudem für Frauen, die aus dem Caritas-Frauenhaus ausziehen können. "Jede Frau soll ein kleines Werkzeugset sowie eine Tasse erhalten", informierte Andreas Steppberger, der auch Mitglied des Kuratoriums ist. Mit 1.200 Euro soll ein Selbstverteidigungskurs von psychisch erkrankten Klientinnen der Caritas-Beratungsstelle für psychische Gesundheit gefördert werden. "Mit dem Geld werden Trainerstunden in externen Räumlichkeiten einschließlich der Materialkosten abgedeckt. Neben körperlicher Selbstverteidigung sollen auch Wege der mentalen Stärkung vermittelt werden", informierte Steppberger.
Nach Mitteilung des Leiters der Caritas-Finanzabteilung, Klaus Nieberle, verfügt die Caritasstiftung Eichstätt über ein finanzielles Vermögen von knapp drei Millionen Euro. Sie erzielt dieses Jahr Erträge von gut 47.000 Euro. Die Erträge können zum Großteil in soziale Projekte investiert werden. Die Ullrich-Stiftung hat ein Finanzvolumen von gut einer Million Euro und erzielt in diesem Jahr Erträge von fast 15.000 Euro.
Auskünfte über die Caritasstiftung und die Ullrich-Stiftung erteilt Andreas Steppberger, Telefon 08421 50-938, E-Mail: andreas.steppberger@caritas-eichstaett.de