
Ein Aktionstag "Suchtmeile" unter dem Motto "Hinschauen statt Wegsehen - Sucht geht uns alle an" findet am Samstag, 15. November 2025 von 10 bis 16 Uhr in der oberen Passage im Neuen Markt in Neumarkt statt. Besucherinnen und Besucher sind dort zu einem vielfältigen Programm eingeladen. Es gibt einen Rauschparcours, ein Level up-Quiz, kreative Arbeiten von Betroffenen zum Thema "Abhängigkeit - Wege hinein und wieder heraus" sowie Kuchen und alkoholfreie Cocktails. Durchgeführt wird der Tag von der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Suchtarbeitskreis Neumarkt. Dabei ist auch Susanne Schmid, Trainerin der Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumierenden (FreD) von der Psychologischen Beratungsstelle der Caritas für Eltern, Kinder und Jugendliche in Neumarkt.
"Die Themen Drogenkonsum und Suchtverhalten betreffen längst nicht mehr nur Randgruppen. Immer häufiger geraten sowohl Jugendliche als auch Erwachsene in den Strudel von Abhängigkeit und Drogenmissbrauch - mit teils dramatischen Folgen für Gesundheit, soziales Umfeld und Lebensperspektiven", schreiben die Organisatoren der PSAG in ihrer Ankündigung der Veranstaltung. Auch im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz sei das Thema aktueller denn je. "Wir sehen die Auswirkungen in den Familien, in den Schulen und am Arbeitsplatz", sagt FreD-Trainerin Susanne Schmid. Besonders alarmierend sei der zunehmende Mischkonsum von Alkohol, Cannabis und chemischen Drogen bei Jugendlichen - oft unterschätzt, manchmal sogar verharmlost.
Vielfältiges Programm angeboten
Bei dem Rauschparcours kann man am eigenen Körper erleben, wie sich Alkohol- oder Drogenkonsum auf Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit auswirkt - "ganz ohne Substanzen, aber mit Aha-Effekt", heißt es. Der Level up-Quiz ist ein interaktives Quiz mit Inhalten zur Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumierenden rund um Risikowahrnehmung, rechtliche Aspekte und Wissenswertes über Substanzen und Sucht. "Diskutiere mit und bringe deine Meinung ein!", lädt die Pädagogin Susanne Schmid ein. Bei den kreativen Arbeiten von Betroffenen zum Thema "Abhängigkeit - Wege hinein und wieder heraus" werden echte Lebensgeschichten bewegend dargestellt. Außerdem macht ein interaktives Kunstbild "Was ist Sucht für mich?" nachdenklich. Ansonsten gibt es Kuchen und alkoholfreie Cocktails für einen Austausch in entspannter Atmosphäre - "für Gespräche, persönliche Fragen oder einfach zum Durchatmen", so Susanne Schmid.
"Jugendliche, Eltern, Betroffene, Fachkräfte, Schulen, Vereine - alle sind eingeladen, sich zu informieren und ein Zeichen gegen Sucht und Wegsehen zu setzen", werben die Organisatoren. Fachkräfte der örtlichen Beratungsstellen wie der Suchtberatung der Diakonie NAH, der Psychologischen Beratungsstelle der Caritas für Eltern, Kinder und Jugendliche, das Gesundheitsamt, die Streetworkerinnen, die FreD-Trainerin, der Freundeskreis sowie die Anonymen Alkoholiker sind vor Ort und stehen zum Gespräch zur Verfügung. Sie sind davon überzeugt: "Sucht betrifft uns alle - doch gemeinsam lassen sich Wege finden, um vorzubeugen, zu helfen und Hoffnung zu geben."
Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumierenden
Mit dem Programm FreD setzt die Suchtprävention frühzeitig an: Junge Menschen, die erstmals im Zusammenhang mit Drogen auffällig geworden sind, erhalten die Chance, ihr Konsumverhalten zu reflektieren - bevor sich problematische Muster verfestigen.
In einem Gruppenkurs erfahren die Teilnehmenden Wissenswertes über Wirkungen, Risiken und rechtliche Konsequenzen von Drogen. Ziel ist es, die Eigenverantwortung zu stärken und eine gesunde Lebensweise zu fördern - "ohne erhobenen Zeigefinger, sondern auf Augenhöhe", so Trainerin Susanne Schmid.
Das freiwillige Angebot richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren, die zum Beispiel durch die Polizei, Schulen oder Jugendämter vermittelt werden. Betroffene können sich zudem freiwillig zum FreD-Kurs anmelden und auch Angehörige können sich zur Beratung melden. FreD ist bundesweit etabliert und wird lokal von der Psychologischen Beratungsstelle der Caritas für Eltern, Kinder und Jugendliche in Neumarkt durchgeführt.
"Die Erfahrungen zeigen, dass FreD einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Abhängigkeit bei Jugendlichen leistet. Teilnehmende können daraus konkrete Erkenntnisse über ihren Konsum ziehen und bewusste Entscheidungen für ihren weiteren Weg treffen", erklärt Susanne Schmid.
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie auch zum Programm Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumierenden (FreD) gibt gerne Susanne Schmid: Telefon 09181 29740, E-Mail: susanne.schmid@caritas-neumarkt.de