Als wir von der Schreinerei der Caritas-Werkstätten in Ingolstadt die neuen Möbel ins Kinderdorf Marienstein gebracht haben, leuchteten bei den Kindern die Augen und sie freuten sich auf ihre neue Zimmereinrichtung. Das war mein Caritas-Moment. Mitarbeiter- Mein Caritas-Moment
Beim Caritas-Sammeln erlebt ma allerhand, a kloane Begebenheit gib i heit bekannt. I bin zu am stattlichen Anwesen kumma, vorm Haus hot grad a junger Mo sei neis Auto poliert, und i hob denkt, daß der bestimmt was spendiert. I hob mei Sprücherl aufgsagt, er moant: "Mi brauchst gar net frogn, weil i nia koa Geld ned hom kon." J hob gsagt: "Des glaub i scho, daß Sie nix mehr übrig hom, denn so a scheens Auto kost an haufa Geld, und daß i mi hoit nächstes Jahr wieder möid." Da sagt er: "Ja, schau i vielleicht wia a Hungerleider aus?" Langt in sei Hosentaschen und ziagt an 5er raus. I hob scheinheilig gfragt, ob mi was rausgem soll, er hot gmoant, daß i mi liaber schleicher soi. Aber so grantig wia er mia dua hot, is er gar net gwen, seine Augn hom glacht, des hob i ganz deitlich gseng! Es kann natürlich a pasiern, oaner tuat dir nix spendiern … Du druckst auf’n Klingenknopf, es schaut jemand zum Fenster raus … du drogst die Sprücherl vor und dann stehst und stehst und wartst, ober die Tür geht net auf. Dann host beim nächsten Haus a Glück, des macht dein Frust wieder wett, do fragt mi die ältere, einsame Dame, ob i mit ihr a Haferl Tee trinken mecht und ob i a bisserl Zeit für sie hätt. "Ja, freilich sag i, des mach i gern." Und die liabe Frau kann a bissl ihre Sorgen los wern. Mir darn lustige Gschichten erzählen, dann a bissl über unsere Politiker lästern, oder über die Predigt von gestern (nix für unguat). Dann dua i mei Spende in Empfang nemma, die guate Frau sagt: "I gfrei mi scho, wenns wieder kemma." Sammlerin (81 Jahre) seit 30 Jahren Caritas-Sammlerin- Mein Caritas-Moment
Es gibt Leute, die warten schon auf mein Kommen, andere fühlen sich damit überrumpelt. Andere geben notgedrungen eine Spende. Viele sind auch froh, wenn man kommt, um Neuigkeiten auszutauschen. Die meisten Spender kennen mich seit meiner Kindheit. Mich freut es, wenn ich noch viele aus meiner Kindheit antreffe. Es sind ja dann schon alte Leute, und ich würde mich freuen, wenn ich noch lange bei ihnen sammeln kann. Sammlerin- Mein Caritas-Moment
Die Caritas hilft Menschen, aber manchmal kommen auch die Tiere nicht zu kurz. Bei einem meiner Einsätze als Haushaltshilfe wärmte ich ein Schäuferle für meinen Patienten, einen älteren Herrn, auf. Es stand auf dem Herd und begann gerade zu köcheln. Als ich kurz den Raum verließ und wieder zurückkam, um nach dem Stück Fleisch zu sehen, oh Schreck - da war es weg. Doch dann hörte ich ein genüssliches Schmatzen unter dem Küchentisch. Der freche Stubentiger hatte sich in meiner Abwesenheit das Fleisch aus dem Topf geholt und hatte begonnen, es unter dem Tisch zu verzehren. Mein Patient hatte das bis dahin noch gar nicht mitbekommen. Doch jetzt sprang er auf (so schnell es eben ging) und jagte (begleitet von wüsten Beschimpfungen, die ich hier besser nicht beschreibe) die Katze davon. Ich wollte das ganze Stück der Katze geben, doch Herr W. protestierte vehement. Auf seinen "Befehl" musste ich das Teil abwaschen und wieder in den Kochtopf legen, aber diesmal mit Deckel. Vorher hatte ich noch das angenagte Stück großzügig weggeschnitten und der Katze, die immer noch vorsichtig in der Ecke saß, gegeben. Nach einigem Zögern begann sie zu fressen, und da konnte Herr W. wieder lachen. Mitarbeiterin (60 Jahre)- Mein Caritas-Moment