„Das ist wirklich
beeindruckend, welches Projekt die beiden Damen hier in nur einem guten halben
Jahr hochgezogen haben.“ Rosi Henkelmann, Vorstandsmitglied im Caritasverband
für die Diözese Eichstätt, lobte „das große persönliche Engagement“ von
Marianne Werzinger, Geschäftsführerin der Caritas-Sozialstation Abenberg-Spalt,
und Pflegedienstleiterin Monika Schiebel, bei der Besichtigung der Räume der
neuen Tagespflege dieser Station in Spalt. Das neue Gebäude wurde heute (24.9.)
vom Vorstand der Sozialstation, deren Mitarbeiterinnen sowie über hundert
Gästen aus Kirche, Politik und Stadt auf dem Vorplatz der Einrichtung feierlich
eingeweiht und von Caritasdirektor Rainer Brummer gesegnet.
Nun ein „Gesamtkonzept für Senioren“ im Ort
„Das ist ein toller Tag für die Sozialstation Spalt“, freute sich
Ortsbürgermeister Udo Weingart über den „durchschlagenden Erfolg“ der beiden
verantwortlichen Frauen der Sozialstation. Die Tagespflege ermögliche es „in
bekannter Umgebung älter zu werden und zu Lebensqualität auch im hohen Alter
beizutragen, selbst wenn man demenzkrank ist.“ Der Bürgermeister bewertete
besonders positiv, dass das neue direkt an die Sozialstation angrenzende
Tagesstättengebäude nicht auf einer grünen Wiese gebaut wurde, sondern „in der
Mitte der Stadt, wo die Menschen zusammentreffen“. Gemeinsam mit dem ebenfalls
in der Nähe liegenden Caritas-Altenheim St. Nikolaus sei nun ein „Gesamtkonzept
für Senioren“ im Ort verwirklicht worden. Der Rother Landrat Herbert Eckstein
stellte die Tagespflege als Lösung für überforderte Angehörige angesichts
veränderter Familienstrukturen heraus. „Es ist hilfreich, wenn hier Dritte
diese Pflege übernehmen.“ Er bat die Mitarbeiterinnen der Tagespflege aber auch
darum, bei ihrer Arbeit aufzupassen, „dass Sie nicht ausbrennen“. Der
evangelische Pfarrer in Spalt, Dietmar Schuh, sieht in der Tagespflege „einen
Ort für gelebte Caritas und Diakonie“. Sie gebe „Menschen, die keine
Orientierung mehr haben, Heimat und Geborgenheit“. Der Abenberger Pfarrer und
1. Vorsitzende der Caritas-Sozialstation, Stefan Brand, dankte allen, die in
finanzieller und verwaltungsmäßiger Weise zu der Tagespflege beigetragen
haben“. Architektin Nanna Drießlein übergab Marianne Werzinger und Monika
Schiebel symbolisch einen Schlüssel für die Tagespflegestätte.
Die Verantwortlichen der Sozialstation freuten sich gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Kirche über das neue Tagespflegegebäude in Spalt am Tag der Einweihung. Fotos: Caritas/Esser
„In alten und kranken
Menschen Christus selbst begegnen“
Vor Einweihung und Segnung hatten Caritasdirektor Brummer, Pfarrer Brand,
Spalts neuer Pfarrer Josef Mederer und ihr evangelischer Kollege Schuh
gemeinsam einen Gottesdienst in der St. Nikolaus-Kirche gestaltet. Der
Caritasdirektor gab in der Predigt seiner Überzeugung Ausdruck, „dass wir in
alten und kranken Menschen Christus selbst begegnen“. Auch der Dienst in der
neuen Caritas-Tagespflege sei so „mehr als bloße Humanität“. Es gehe um mehr
als die äußeren notwenigen Dinge der Pflege. Im Sinne eines ganzheitlichen
Wohls der betroffenen Menschen sollten diese „nicht nur mit den Augen, sondern
auch mit dem Herzen“ gesehen werden. Beim Gottesdienst trugen die
Mitarbeiterinnen der Caritas-Sozialstation die Fürbitten vor. Musikalisch wurde
er vom Kirchenchor Spalt umrahmt.
14 alte Menschen täglich betreut und aktiviert
Zur Feier war auch die 80-jährige Abenberger Schwester Frieda Zwengauer
gekommen, die bei der Gründungsversammlung der Sozialstation 1979 mitgewirkt –
und in der Anfangszeit in der Einrichtung gearbeitet hatte. „Das ist sehr
schön, aber so etwas hätte man sich früher nicht vorstellen können“, sagte sie
im Gespräch mit Geschäftsführerin Marianne Werzinger. Diese wies darauf hin,
„dass sich auch im ländlichen Bereich viel geändert hat, weil oft alle Kinder
von älteren Menschen berufstätig sind“. Daher habe sie in den letzten Jahren
zunehmend Anfragen und Bitten um Hilfe bekommen. Im neuen Tagespflegegebäude
können nach Angaben der Sozialstation 14 alte Menschen täglich von Montag bis
Freitag zwischen 8 bis 16.30 Uhr betreut und aktiviert werden. Dafür stehen im
Erdgeschoss auf einer Fläche von 206 Quadratmetern ein Ruheraum, Kleingruppen-
und ein Aufenthaltsraum mit integrierter Küche zur Verfügung. Im ersten Stock
befindet sich ein neuer Personalraum. Wie Pflegedienstleiterin Monika Schiebel
mitteilte, startet der neue Dienst am 4. Oktober. Mittwochs und Donnerstags
seien derzeit bereits alle Plätze belegt. Gemeinsam mit ihr widmen sich anfangs
eine gerontopsychiatrische Fachkraft, eine Altenpflegerin in
gerontopsychiatrischer Ausbildung, eine hauswirtschaftliche Kraft, eine
Engagierte im Freiwilligen Sozialen Jahr und fünf ehrenamtliche Helferinnen den
Tagespflegebesucherinnen und –besuchern. Zur Verschönerung und weiteren
Belebung der neuen Räumlichkeiten schenkten Verantwortliche des
Caritasverbandes Eichstätt und des Caritas-Altenheimes Spalt Marianne Werzinger
und Monika Schiebel ein Blumenbild eines Malers aus Spalt.
Die Kosten für den Tagespflegebau beliefen sich der Sozialstation zufolge auf
rund 900.000 Euro. Dafür habe sie Zuschüsse von der ARD-Fernsehlotterie „Ein
Platz an der Sonne“ in Höhe von 214.000 Euro, der Stadt Spalt und der
Städtebauförderung des Bezirks Mittelfranken von 158.000 Euro, von Diözese und
Caritasverband Eichstätt von jeweils 150.000 Euro und den beiden
Krankenpflegevereinen in Abenberg und Spalt von je 50.000 erhalten. Den Rest
bringe man aus Eigenmitteln und zu einem kleinen Teil aus Spenden auf.
Zur Verschönerung und weiteren Belebung der neuen Räumlichkeiten schenkten Verantwortliche des Caritasverbandes Eichstätt und des Caritas-Altenheimes Spalt Marianne Werzinger und Monika Schiebel ein Blumenbild eines Malers aus Spalt. Im neuen Gebäude trafen sich bei einer ersten Begehung (von links) der katholische Pfarrer in Spalt und 1. Vorsitzende der Sozialstation, Stefan Brand, Caritasverbands-Vorstandsmitglied Rosi Henkelmann, Caritasdirektor Rainer Brummer, Spalts Caritas-Altenheimleiter Josef Zimmermann, die für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin Hedwig Kenkel, Pflegedienstleiterin Monika Schiebel und Geschäftsführerin Marianne Werzinger.