Mehrere dem Caritasverband
für die Diözese Eichstätt zugehörige und angeschlossene Einrichtungen nehmen erneut
an der Aktion „Rollentausch“ teil. Diese wird in ganz Bayern vom 28. September
bis 8. Oktober durchgeführt. Ziel der Aktion ist es nach Information des
Eichstätter Caritasdirektors Willibald
Harrer
,
„Politikerinnen und Politiker, Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft,
Kirche, Behörden und Presse sensibel zu machen für den Alltag der sozialen
Arbeit und Pflege, auf die fachlich kompetente, menschlich einfühlsame und
engagierte Arbeit unserer Mitarbeitenden aufmerksam zu machen, aber auch auf
die teilweise prekären finanziellen Voraussetzungen dieser Tätigkeit“. Beteiligt
daran sind aus dem Bistum Eichstätt das Caritas-Kinderdorf Marienstein, die
Caritas-Kreisstelle Ingolstadt, die Caritas-Altenheime in
Ingolstadt-Gerolfing
,
Gaimersheim, Freystadt und Weißenburg, das Seniorenzentrum Abenberg, das Alten-
und Pflegeheim St. Elisabeth Nürnberg und die Caritas-Sozialstation Gaimersheim.
Das Caritas-Kinderdorf Marienstein hat die Kindinger Bürgermeisterin und
stellvertretende Landrätin Rita Böhm eingeladen, einige Stunden in der
Heilpädagogischen Tagesstätte und der Grund- und Hauptschule für soziale und
emotionale Entwicklung der Einrichtung mitzuarbeiten. Leiter
Bernardin
Porstner
erhofft sich
dadurch, „dass die fachliche Kompetenz eines wichtigen Entscheidungsträgers
verstärkt - sowie Verständnis für die Situation der Kinder gefördert wird und
sie dadurch um so
fundiertere
Entscheidungen treffen
kann“.
Bei der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt erwarten mehrere Dienste Gäste. Laut
Leiter Bernd Leitner sind die Bezirksräte Rudolf Geiger und Otto
Sixl
eingeladen, sich über die Arbeit der Suchtambulanz zu
informieren. Behandlungsformen und –
wege
sollen dabei
auch von Patienten selbst sowie Angehörigen der Selbsthilfegruppe Kreuzbund
erläutert werden. Der Sozialpsychiatrische Dienst empfängt Bezirksrat Thomas
Thöne
. Die Kreisvorsitzende der CSU-Frauen Union
Ingolstadt, Dorothea
Soffner
,
ist ins Frauenhaus eingeladen.
Pflegekraft bei kompletter Schicht begleiten
Im Caritas-Altenheim Gaimersheim wird der örtliche Bürgermeister und
Landratskandidat Anton Knapp zu Gast sein. „Er wird eine Pflegekraft eine
komplette Schicht begleiten und danach noch zum Gespräch zur Verfügung stehen“,
so Heimleiter Andreas
Rabl
. „Dadurch kann er die
Anforderungen sowie die Vielfalt an vorhandenen Bedürfnissen kennen lernen.“
Ferner könne durch den Besuch auch ihm verdeutlicht werden, „dass für eine
Pflegekraft Arbeiten bis 67 in der Regel nicht möglich ist“. In
Gerolfing
, wo
Rabl
auch
Heimleiter ist, ist die AOK-Mitarbeiterin Ingrid
Peschel
„zu einer Schicht eingeladen“.
Im Caritas-Altenheim Weißenburg soll der Landtagsabgeordnete Gerhard
Wägemann
beim „Essen eingeben“ unter Anleitung einbezogen
werden und dabei erfahren, „unter welchem Druck die Pflegekräfte stehen und
welche Geduld bei ihrer Arbeit nötig ist“, informiert Heimleiter Josef
Zimmermann. „Wir wollen auch ansprechen, dass es zwar einige schwarze Schafe in
unserer Branche gibt, aber die oft negativen Schlagzeilen insgesamt nicht der
Wirklichkeit entsprechen.“ Wie in Weißenburg sollen auch die Gäste im
Seniorenzentrum Abenberg einmal ganz praktisch in die Arbeit einbezogen werden.
Leiterin Sr. Monika
Galster
hat dazu den Rother
Landrat Herbert Eckstein, Bürgermeister Werner Bäuerlein, Pfarrer Stefan Brand
und Heimfürsprecherin Gertraud
Handl
eingeladen.
Tagesbetreuungsgruppe für demenzkranke Menschen miterleben
Im Altenheim Freystadt hat Bürgermeister Willibald
Gailler
Gelegenheit, eine Tagesbetreuungsgruppe für demenzkranke Bewohnerinnen und
Bewohner an einem Vormittag mitzuerleben: „vom gemeinsamen Frühstück über
Besprechen der Tageszeitung,
Kuchen
backen und Gymnastik bis zum Mittagessen“, so Heimleiterin Helga
Kähler
.
Im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth Nürnberg wird die Bundestagesabgeordnete
Dagmar Wöhrl, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für
Wirtschaft und Technologie, erwartet. Nach Auskunft von Heimleiter Max
Schreglmann
will das Haus das Gedächtnistraining und die
Biographiearbeit an diesem Tag mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern auf das
Thema Politik, eventuell die 50er und 60er Jahre, abstimmen. „Wir wollen
vermitteln, dass ein Pflegeheim aus mehr besteht als reiner Pflege, zum
Beispiel auch aus Tagesstrukturierungsangeboten, welche es ermöglichen, raus
aus den Zimmern und rein in Gemeinschaft zu kommen“, so
Schreglmann
.
Monika Rohrhirsch, Geschäftsführerin der Caritas-Sozialstation Gaimersheim, hat
den bayerischen Kultusminister Siegfried Schneider sowie den Verwaltungsdirektor
des Landes-Caritasverbandes Bayern Wilfried
Mück
eingeladen, an einer Pflegetour teilzunehmen und anschließend die
Tagespflegestätte im Ort zu besuchen. „Sie könnten so sehen, mit welchen
Problemen Pflege zu Hause zu kämpfen hat und welche Arbeit geleistet wird – und
dies bei politischen Entscheidungen sowie Verhandlungen im Hinterkopf
behalten.“