Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Altenheimes Caritas Pirckheimer in Nürnberg-Altenfurt haben rund 400 mit dem Haus verbundene Menschen ein buntes Fest im Garten der Einrichtung gefeiert. Neben Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nahmen auch Verantwortliche des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt – zu dem das Alten- und Pflegeheim gehört –, und Vertreter aus katholischer sowie evangelischer Kirche und Kommunalpolitik daran teil. Mehrere Heimbewohnerinnen und -bewohner führten Sitztänze auf. Langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden geehrt: unter ihnen der frühere langjährige Einrichtungsleiter Karl Rester, der sich für das Haus jetzt als ehrenamtlicher Reiseleiter bei Busausflügen engagiert. Musikalisch wurde der Nachmittag von den hauseigenen Musikern Erika Schöler und Reinhard Meier sowie dem Männerchor Moorenbrunn umrahmt. Auf zahlreichen Bildertafeln waren hunderte Fotos über „25 Jahre Altenheim Caritas Pirckheimer“ zu sehen.
Mehrere Heimbewohnerinnen und Bewohner erfreuten bei dem bunten Fest im Altenheim Caritas Pirckheimer in Nürnberg-Altenfurt mit Sitztänzen. Fotos: Caritas/Esser
Caritasdirektor Rainer Brummer gestaltete gemeinsam mit dem katholischen Pfarrer Burghard Lenz und ihrem evangelischen Kollegen Bernt Graßer einen ökumenischen Wortgottesdienst. Der Caritasdirektor sagte in seiner Predigt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Caritas-Altenheimes „Vergelt’s Gott“ für deren liebevolle Zuwendung gegenüber den Heimbewohnerinnen und -bewohner, „auch wenn Ihr Dienst nicht immer leicht ist und mitunter an die psychische und physische Substanz geht“. Als Vorbild könne gerade im Dienst an alten und kranken Menschen die Patronin des Hauses, Caritas Pirckheimer, dienen, die stets für hilfebedürftige Menschen ein offenes Ohr gehabt habe, so Brummer. Christliche Nächstenliebe komme in einer Grundhaltung der Aufmerksamkeit und Rücksichtsnahme zum Ausdruck, „die gerade im Dienst an alten und demenzkranken Menschen ihre Glaubwürdigkeit erfährt“, bat der Caritasdirektor darum, weiterhin in diesem Geist zu wirken.
Die Leiterin des Caritas Pirckheimer Altenheimes, Ilona Hauenstein, sagte: „Wir versuchen tagtäglich, keine Altenheim-Philosophie, sondern eine Lebenshaus-Philosophie zu leben.“ Jeder, der das Haus betritt, merke sofort: „Hier weht ein besonderer Geist.“ Dies werde unter anderem dadurch deutlich, dass die Bewohner – die fast alle bereits zuvor in der Nähe der Einrichtung gelebt hätten – sich miteinander freuten, gegenseitig trösteten und unterstützten: „Ein Bewohner kümmert sich um eine 104-jährige Frau, die ohne ihn nicht mehr isst, und ich habe es auch schon erlebt, dass Bewohner im Haus Sterbebegleitung leisten“, nannte Ilona Hauenstein konkrete Beispiele.
„Wirklich eine Wohngemeinschaft“
Die für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin Hedwig Kenkel sagte: „25 Jahre Altenheim Caritas Pirckheimer bedeuten 25 Jahre soziales Engagement und karitatives Wirken im Zeichen des Flammenkreuzes.“ Das Haus werde von einer Atmosphäre geprägt, „die einzigartig ist“. Dies zeige sich nicht nur in einem Miteinander beim gemeinsamen Essen oder Singen, sondern auch dadurch, dass die Bürotür der Einrichtungsleiterin stets offen stehe. Zudem gebe es in dem Haus ein so beeindruckendes Engagement Ehrenamtlicher, „dass für den Außenstehenden oft nicht mehr sichtbar ist, wer hauptamtlich und wer ehrenamtlich arbeitet“. Laut Caritas sind dort über hundert Freiwillige mit verschiedenen Hilfen an unterschiedlichen Tagen in der Einrichtung tätig. Den hauptamtlichen Mitarbeitern zollte Kenkel Respekt davor, dass sie trotz gestiegener bürokratischer Arbeiten, die sie leisten müssten, „nicht den Blick für das eigentliche Anliegen verlieren“.
Die Nürnberger Stadträtin Prof. Dr. Cornelia Lipfert sagte über das Alten- und Pflegeheim: „Das ist wirklich eine Wohngemeinschaft zwischen den Bewohnern und den hier Tätigen.“ Die besondere Haltung des Altenheimes Caritas Pirckheimer zeige sich auch dadurch, dass dieses Haus im Gegensatz zu vielen anderen Alten- und Pflegeheimen in Nürnberg stets voll belegt sei. Der katholische Pfarrer Burghard Lenz erklärte, ein Zeichen der offenen und freundlichen Atmosphäre des Hauses sei, dass ihm viele Menschen beim Kommen und Gehen zuwinkten. Der Pfarrer warb um Spenden für den „Erlebnisgarten Zeitlos“, den die Einrichtung mit Unterstützung der Pfarrei St. Sebald auf dem Gelände installieren will. Dieser soll vor allem demenzkranken Menschen dienen, die oft einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben. Der evangelische Pfarrer Bernt Graßer dankte dafür, regelmäßig in der Einrichtung evangelische Gottesdienste halten zu dürfen. Er betonte, die evangelischen Mitchristen fühlten sich dort aber nicht als Gäste, sondern als Mitgestalter.
Der langjährige Einrichtungsleiter Karl Rester wurde von seiner Nachfolgerin Ilona Hauenstein für sein jetziges ehrenamtliches Engagement als Reiseführer bei Ausflugsfahrten mit Bewohnerinnen und Bewohnern geehrt.